In der neuen SIA 262-2013 werden für die Bemessung des Durchstanzens drei Näherungsstufen vorgeschlagen, mit welchen der IngenieurIn den Genauigkeitsgrad der Durchstanzbemessung bestimmen kann.

Näherungsstufe 1

Diese eignet sich für die Vordimensionierung von durchstanzrelevanten Punkten. Diese Bemessungsebene ist aber nur dann zulässig, wenn die betrachteten Durchstanzpunkte über regelmässige Spannweiten verfügen, welche im Bereich von 05 < Lx/Ly < 2 liegen. Weiter sind plastische Umlagerungen der Biegemomente nicht zulässig.

Näherungsstufe 2

Die Näherungsstufe 2 entspricht einer standardmässigen Durchstanzbemessung. Dieser Genauigkeitsgrad wird für die generelle Bemessung von gewöhnlichen Durchstanzsituationen benutzt. Die Näherungsstufe 2 entspricht im Grossen und Ganzen der bisherigen Bemessung nach SIA 262 (Ausgabe 2003-2012). Diese Bemessungsebene ist nur zulässig, wenn die Spannweiten des betrachteten Durchstanzpunktes regelmässig sind und ein Spannweitenverhältnis von 0.5 < Lx/Ly < 2 eingehalten ist.

Näherungsstufe 3

Die Näherungsstufe 3 eignet sich für die Nachbemessung von bestehenden Durchstanzobjekten und für die Beurteilung von Durchstanzsituationen bei sehr komplexen Plattengeometrien. Sprich die Näherungsstufe 3 eignet sich für die Bemessung von Durchstanzsituationen im Zuge eines nachträglichen Gutachtens, bei Deckenabsätzen oder dergleichen. Diese Stufe berücksichtigt auch Bemessungsgrundsätze aus der D0182 der SIA 262 (Ausgabe 2003). Diese Näherungsstufe eignet sich auch für die Bemessung von Durchstanzsituationen mit Spannweitenverhältnissen von Lx/Ly < 0.5 bzw. Lx/Ly > 2.